17-04-2013 - Gangtok / Sikkim
.....ein dichter Nebel liegt über Darjeeling und mein Körper schmerzt vor Kälte. Ich weiß nicht, wie viele Kleidungsstücke ich übereinander angezogen habe, aber die Kälte findet trotzdem ihren Weg, um mich in einen Eisklotz zu verwandeln. Langsam reicht es mit der Kälte. Ich hätte nie gedacht, dass ich mir die Hitze zurück wünsche. Der Wecker klingelt ein weiteres mal und die Gedanken, sich nun auf den Weg nach Sikkim zu machen und Neues zu sehen und zu entdecken, vertreiben die Müdigkeit und die Kälte sofort. Warme Gedanken helfen einem immer, da habe ich den Beweis . Ich werde Indien hinter mir lassen, die Grenze überschreiten und ein weiteres mal eine neue Welt betreten. Auf geht es nach Sikkim.....
Der Jeep taucht tiefer und tiefer in den Himalaya ein und die Berge wollen kein Ende nehmen. Vier Stunden lang, fallen mir die Augen, vor Staunen, aus dem Kopf. Vier Stunden, versuche ich die Schönheit des Landes in mich aufzunehmen. Vier Stunden brauchen wir von Darjeeling nach Gangtok, die Hauptstadt von Sikkim. Für mich gibt es keinen Ort auf der Welt, der so magisch und überwältigend ist, wie der Himalaya.
Den Himalaya zu verstehen, ist eine endlose und erfolglose Aufgabe. Noch nie habe ich gesehen, dass sich das Wetter so schnell und heimlich ändern kann. Die Sonne strahlt und lässt die Berge glänzen. Regen prallt auf die Pflanzen und erschüttert die Erde. Nebel erdrückt uns und verbietet uns die Sicht auf Alles. Auf Sonne Regen und Nebel folgen die Himmelsblitze, der Donner kommt angerollt und lässt die Berge tanzen und hüpfen. Jede dieser Phasen dauert nicht länger als wenige Minuten. Verrückt und faszinierend.
Wir fahren durch kleine Dörfer, deren bunten Häuschen an den Berghängen kleben. Die Häuser sehen so fröhlich aus, was für eine Farbenpracht. Könnten die Häuschen lachen, würde der ganze Himalaya vor Gelächter in ein Erdbeben fallen, dass ihr Alle, wo auch immer ihr euch im Moment rum treibt, es spüren könntet. Das Erdbeben der fröhlichen Häuschen im Himalaya. Ich sollte ein Buch schreiben mit diesem Titel.
Kann es kaum erwarten, die Grenze zu überschreiten. Sikkim ist nicht mehr weit und schon werden wir mit einem wunderschönem Bogen mit der Aufschrift ' Welcome to Sikkim ' empfangen. Visum wird geprüft, unser Aufenthalt wird genehmigt und die letzten Kilometer nach Gangtok werden gefahren.
Die Landschaft ist wunderschön und komplett anders. Diese Welt hat nichts mit der indischen Welt, die ich kenne, zu tun. Noch nie habe ich ein so saftiges Grün der Wälder und Pflanzen gesehen. Die Luft riecht nach Ruhe und Frieden. Diesmal ist das Wetter leider in der Regenphase steckengeblieben und die Luft füllt sich mit dem Geruch nach Nässe.
Nach einer Reifenpanne, erreichen wir Gangtok. Eine Stadt, die sich an einem großen Berghang festhält. Kleine Häuser. Große Häuser. Häuser hier. Häuser dort. Überall Häuser. Leider wird unser Blick auf die Stadt vom Regen etwas gestört, aber die Schönheit bleibt. Eine Stadt, die über dem Nebel schwebt und umgeben von der schönsten Flora und Fauna ist. Chinesische Drachen überall und der Duft nach Nudeln macht mich hungrig. Nichts gegen das indische Essen, aber ich liebe einfach das chinesische Essen, aber es ungewohnt mit Besteck zu essen.
Sikkim ist ein wunderbarer Ort, der Welt. Wie gerne ich weiter fahren würde. Hoch über die Grenzen nach Nepal und Tibet. Ein anderes mal. Ich habe noch meine Herbstferien und Sikkim gehört auf jeden Fall zu den Orten, an denen ich zurück kommen möchte.
Fürs erste reicht es aber jetzt, die Zeit drängt und die Kälte liegt belastend auf meinem Rücken.Ich sehne mich nach etwas Wärme. Außerdem höre ich mein Indien nach mir rufen, es ist Zeit zurück zu gehen. Hinein in die Hitze, hinein in das gewohnte indische und wilde Treiben, hinein in all die alten Gerüche und Bilder. Ich freue mich und ich freue mich auf Varanasi....
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